Gestern haben sie den Willi erschlagen
Willy : neuer Text von Konstantin Wecker:
Mei Willy, jetzt muass i di – i glaub bestimmt zum 10. Mal – in deiner
Grabesruhe stören. Ich muss dir des erzählen. Die Welt hat sich mit einem
Schlag verändert. Die ganze Welt. Du kannst dir nicht vorstellen was hier grad
los ist. Die Welt ist von einem Virus befallen und alles, was bisher gültig
war, ist auf den Kopf gestellt.
Um uns gegenseitig zu schützen, haben wir seit Wochen Konzerte, Partys und
Versammlungen abgesagt. Wir haben aus Solidarität und Verantwortungsgefühl für
alle Menschen weltweit gehandelt.
Und als alter Anarcho muss ich dir sagen:
Meine persönliche Freiheit möchte ich mir selbst
beschneiden und nicht von einem Herrn Söder oder Kurz oder Macron beschneiden
lassen, den ich nie in meinem Leben gewählt hätte. Pfeifen wir auf das
Patriarchat!
Es muss nicht immer Party sein im Leben, Willy, und grad du verstehst des
sicher, hast du doch dein Leben riskiert, um Faschisten deine Meinung zu sagen.
Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik sind die Grundrechte so
umfassend und so radikal eingeschränkt worden.
Und was mir besonders Angst macht, mein Freund, ist, dass es zum Beispiel
nie eine Diskussion gegeben hat über „Alternativen zur Aussetzung der
Grundrechte“, wie es Heribert Prantl zu Recht schreibt.
Und gerade all diesen Politikmachos, die sich derzeit so als Überväter
aufspielen weltweit, traue ich jederzeit zu, dass sie diesen Zustand der Angst
und Einschränkung nur allzu gern behalten wollen. Diesen Zustand eines Staates
in dem Demonstrationen verboten sind und Kultur in den tiefsten Schubladen der
Bürokratie verschwindet.
Wir müssen aufpassen Willy, höllisch aufpassen.
GESTERN HABNS DIE FREIHEIT BEGRABEN UND HEIT…
Statt nach einem starken Führer zu schreien sollten wir uns selbst an die
Hand nehmen und aufpassen, dass wir nicht denen, die sich jetzt als Herren über
jedes Gesetz aufspielen, in Zukunft vertrauen. Für viele Herrschenden ist doch
das was zurzeit passiert eben auch eine perfekte Übung für den dauerhaften
Ausnahmezustand oder den Weg in eine Diktatur.
Wir haben unsere Erde aus reiner Profitgier kaputt gewirtschaftet und merken
gerade, wie sie wieder etwas atmen kann, in Venedig schwimmen wieder Fische,
ohne Kreuzfahrtschiffe und Partybomber, in den Großstädten kann man wieder
etwas Luft holen, ja, vielleicht spüren jetzt viele von denen, die sich nocvor
nicht allzu langer Zeit über Greta lustig gemacht haben, wie recht diese
großartige junge Frau hat?
Vielleicht lernen wir jetzt mal diese so überlebenswichtige Solidarität von
unten?
Wir müssen wieder wagen zu träumen, radikal und mutig und du weißt es mein
Freund – ich hab mich nie geschämt dafür ein Träumer, ein Spinner zu sein und
als Utopist verlacht zu werden.
Und was ich mir erträume ist mehr als eine Revolution.
Es ist die radikale Umwälzung der Werte unserer wertlosen Gesellschaft. Es
sind Menschen, die miteinander suchen, hoffen, sündigen, verzeihen. Menschen
die sich anlächeln statt sich im Wettbewerb um den besseren Job fast
umzubringen.
Ich will in keiner Gesellschaft leben, in der all jene am miesesten entlohnt
werden, die die wirklich wichtige Arbeit verrichten:
KrankenpflegerInnen, HospizarbeiterInnen und ach so viele mehr. Und wo die
unwichtigsten Berufe am besten bezahlt werden. Ich denke ihr wisst, welche ich
meine.
Und vielleicht verstehen jetzt viele Menschen in dieser Krise, dass die
Güter und Ressourcen dieser Welt allen gehören sollen: Bildung, Gesundheit,
Wohnung, sauberes Wasser, Essen.
Wie konnten wir jemals zulassen, dass Luft, Erde, Wasser, oder der
genetische Code von Pflanzen und Tieren zu Privateigentum gemacht wurden und
werden?
Jetzt ist die beste Gelegenheit, über Enteignung zu sprechen.
Mal ganz konkret Willy: Wir sollten endlich die Türen der jetzt ohnehin
nutzlos leerstehenden Luxushotels in München und Berlin und überall öffnen für
die schutzsuchenden Menschen aus den Kriegsgebieten dieser Welt! Für die
Schutzsuchenden aus Syrien, aus Kurdistan, aus Afghanistan, Somalia und Irak,
für die Geflüchteten aus den menschenunwürdigen Lagern an den EU-Außengrenzen
wie in Moria auf Lesbos oder den Folterlagern in Libyen, die jetzt besonders
schutzlos diesem Virus ausgeliefert sind.
Im Bayerischen Hof in München treffen sich jedes Jahr die Kriegsstrategen
der Nato und die Rüstungsmanager von Rheinmetall und Heckler & Koch. Was
wäre das doch für ein großes Fest des Friedens und der Liebe, wenn in diesem
Hotel die traumatisierten Kinder und Familien, die vor den Waffen und Kriegen
dieser Männer des Todes fliehen mussten, in Frieden leben könnten.
Jetzt ist es an der Zeit, den Stopp aller Rüstungsproduktionen und
Rüstungsexporte zu fordern und es ist Zeit für einen Waffenstillstand weltweit,
ein Waffenstillstand, der vielleicht den Menschen zeigen würde, dass Frieden
sehr viel erstrebenswerter ist.
Jetzt ist es an der Zeit auf die wunderbare Hannah Arendt zu hören: Kein
Mensch hat das Recht zu gehorchen.
Gehorsam kann nie eine Rechtfertigung sein für das eigene Handeln. Oder
Nichthandeln.
Wir sollten weltweit Schulen des Ungehorsams gründen!
Willy, jetzt ist es an der Zeit über die Utopie zu sprechen einer
herrschaftsfreien Welt, wo der Menschen Miteinander unser Sein zusammenhält.
Jetzt könnten wir erkennen, dass wir alle Wesen einer Gemeinschaft sind und
nicht gemeine Wesen, zu denen uns der Neoliberalismus immer erziehen wollte.
Und wir müssen jetzt und sofort unsere Stimme erheben für die
Schutzsuchenden, für die Geflüchteten, Gefangenen, Obdachlosen Vielleicht
kommen wir jetzt alle der Erkenntnis näher, dass wir alle eins sind? Wie ich es
seit vielen Jahren immer wieder singe:
…es ließ mich erkennen
wir sind nicht zu trennen
woher wir auch stammen
wir sind eins und zusammen…“
Wia hast as gsagt damals Willy, vor über einem halben Jahrhundert:
Freiheit, des hoasst koa Angst habn vor nix und neamands!
Gestern habns an Willy daschlagn
aber heit, aber heit aber heit, heit halt ma zsamm.
Gestern habns an Willy daschlagn,
und ab heit, ab heit ab heit halt ma zsamm
Facebook.com/Konstantin Wecker
Herr Palmer,
Sie wollen also 16 Millionen Seniorinnen und Senioren
isolieren, weil das ja, wie Sie sagen, nicht schwieriger ist, als „drei
Monate Shut Down für alle“.
Die Jüngeren sollen arbeiten gehen,
damit die Wirtschaft wieder läuft, während „die Älteren und Kranken auf
soziale Kontakte verzichten“......
Youtube.com/ Die Gedanken sind frei : Konstantin Wecker
Sturm-und-Klang.de/product/Poesie-in-stuemischen-Zeiten?
Jeden Tag sitze ich am Computer. Auf meinem Speiseplan stehen Buchstabensuppe und russisch Brot. Beim fegen im Keller formen sich Buchstaben aus Kohlenstaub. Füll und Unwörter bestimmen meinen Alltag.
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