Liebe Leser meines Blogs,
Heute hat mich die Autorin Barbara Kühnlenz angerufen. Ich habe schon sehr lange Kontakt mit ihr, da wir unser erstes Buch im selben Verlag veröffentlicht haben. Und ich habe sie vor vielen Jahren in Berlin besucht.Sie ist behindert. Wir haben den Kontakt per Telefon auch nach meinem Besuch immer festgehalten. Barbara Kühnlenz ist jetzt in einem Pflegeheim in Berlin. Ihr Mann , der sie gepflegt hat, war überlastet.
In Berlin werden ihre Bücher gerade in Zeitungen vorgestellt. Reporter waren bei ihr, hat sie mir stolz gesagt. Ein vorbildliches Pflegeheim, das einer Bewohnerin das genehmigt. Meinen Respekt....ich freue mich für Barbara. Ihre Bücher sind wirklich lesenswert.....
Schattensprung: Barbara Kühnlenz
Bittersüsser Rosengarten: Barbara Kühnlenz
Von Janusköpfen und Kippfiguren Barbara Kühnlenz
Die Lichtmalerin Barbara Kühnlenz
Facebook.com/Barbara.Kuhnlenz
Barbara Kühnlenz wurde 1943 in Thüringen geboren. Sie wohnt seit 1947 in Berlin, ist verheiratet und hat einen Sohn. Nach dem Abitur beendete sie ihre Ausbildung als Krankenschwester mit dem Staatsexamen. Später arbeitete sie als Laborantin, Bildredakteurin, Fotografin und Autorin. Ihre literarische Ausbildung begann 1989 in der „Großen Schule des Schreibens“ aan der Axel-Andersson- Akademie in Hamburg. Danach studierte sie an der Fernakademie für Erwachsenqualifizierung in Hamburg Germanistik und Literatur. Sie beendete das Studium mit dem Diplom und schreibt seit Jahren Kurzgeschichten und Romane.
Kursana.de Barbara Kühnlenz
Über viele Hindernisse zum Schreiben und Fotografieren
Die erste Hürde, erzählt die Bewohnerin
des Kursana Domizil in der Märkischen Allee in Marzahn, war ihr Vater.
Fotografie studieren, wie die Tochter das wollte, war aus seiner Sicht
unseriös. Technische Zeichnerin hatte er für sie vorgesehen, auf
Krankenschwester konnten sie sich schließlich einigen.
Unterstützung
für das Hobby konnte sie nicht erwarten. Aufgeben kam jedoch auch nicht
in Frage. Die junge Frau arbeitete neben der Ausbildung als
Reinigungskraft und sortierte nachts Pakete auf der Post. Von dem Geld
kaufte sie sich ihre Fotoausrüstung. Zweimal bewarb sie sich später an
Hochschulen, bestand die Aufnahmeprüfungen und wurde dennoch nicht
angenommen. Die DDR-Regeln verlangten eine Ausbildung zur Fotolaborantin
als Voraussetzung für das Studium.
Also
arbeitete sie weiter im Krankenhaus in Buch. Doch die Fotografie lies
sie nicht los und als sie hörte, dass beim Fernsehen eine Stelle in der
Bildredaktion frei war, bewarb sie sich. Dort hätte man sie auch
ausgebildet. Doch die Freude war von kurzer Dauer. Nach wenigen Monaten
hieß es von staatlicher Seite „zurück ins Krankenhaus“. Im
Gesundheitswesen fehlten Fachkräfte. Jeder, der berufsfremd arbeitete,
wurde zurückbeordert. So auch Barbara Kühnlenz.
Schon
mit fünf Jahren hatte die kleine Barbara angefangen zu lesen. Bücher
waren ihre Welt geblieben und so fing sie irgendwann an, zu schreiben.
Das sei gar nicht so anders, wie man denken könnte, erzählt sie. „So wie
ich vor dem Fotografieren das fertige Bild im Kopf komponiert habe, so
entstanden auch meine Kurzgeschichten und Romane. Die ersten Arbeiten
landeten allerdings in der Schublade. „Kein DDR-Verlag“, ist Kühnlenz
sicher, „hätte sie publiziert. Ich hätte eher Probleme bekommen.“
Nach
der Wende ließ sich die Frau mit dem enormen Durchhaltevermögen durch
nichts mehr aufhalten. Sie absolvierte zwei Fernstudien „Die große
Schule des Schreibens“ und „Germanistik und Literatur“, machte sich auf
die Suche nach Verlegern und beteiligte sich mit Erzählungen an
Ausschreibungen für verschiedene Anthologien. Ihr größter Unterstützer
in jener Zeit war ihr Ehemann.
Zwischen 2011 und 2016 veröffentlichte sie 12 Erzählungen und sieben Romane. Die Cover gestaltete sie selbst mit ihren Fotos.
Noch
mehrere Romanideen schwirrten in ihrem Kopf oder lagen als mehr oder
weniger durch dachte Manuskripte in der Schublade als die Autorin 2018
an einer Polyneuropathie erkrankte. Sie betrifft das periphere
Nervensystem. Heute fehlt ihr die Kraft, um die schwere Fototechnik
zu halten und auch den Stift kann sie nicht mehr führen. Auf das
Erreichte schaut sie mit Freude und Stolz. „Nur manchmal macht es mich
traurig, dass ich selber nicht mehr schreiben kann. Vor allem dann, wenn
ich lese packt mich die Wehmut.“
In Zukunft will
Barbara Kühnlenz Lesestunden im Heim bestreiten und interessierten
Mitbewohnern ihre Filme über die Gärten der Welt und die Magie der Daten
und Formen zeigen.
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