Meine Biografie : Ich war noch niemals in New York Bei Google Sites..
https://serbanews.com Ich war noch niemals in New York
Meine Autorenseite bei Amazon
Buechertreff Heidrun Boehm
Bücherkarusell Beate Geng Weihnachtsmarkt
Nein, ich war noch niemals in New York.....
Urlaub in Tunesien
Bei meiner Tochter in München
zu Hause in Albstadt, beim Fotografen
In der Schule..ich bin das Kind vorne in der Mitte... wir hatten
Rechenunterricht..es kann nichts anderes gewesen sein.
Zeitungsartikel: Wie feiern Sie das Osterfest?
sehr ergiebig...
Lesung bei der Mühlheimer Lesebühne
Lesung Weihnachtsmesse in Bremen, mit meinem Mann
Karl Heinz Böhm
Wir waren auch in Amrun
In Norwegen
In Ungarn
Bei Hochzeiten
Doch, noch niemals in New York
Das Buch bei Pinterest.
Bookrix.de/_Ein Gedicht, das ich geschrieben habe, als ich erfahren habe, dass ich Oma werde
Lesung am 5.7.2018
14: Uhr 30
Stadtbücherei Albstadt/Tailfingen
Untere Bachstr. 12
72461 Albstadt - Tailfingen
72461 Albstadt - Tailfingen
Wir sind eine Patchwork Familie
Auszug aus meiner Biografie: Ich war noch niemals in New York
Die Patchwork Familie
Ihr müsst wissen, ich lebe mit einem Mann zusammen,
der leidenschaftlicher Angler und „reisesüchtig“ ist. Schon am Anfang des
Jahres wurde eine Reise gebucht. Diese Reise sollte nach Norwegen gehen, in den
Romsdalfjord zum
Angeln. In Norwegen waren wir schon gewesen, aber das war lange her. Nun gut,
ich nahm mir vor, endlich das Angeln zu lernen, schließlich hatte ich einen
Profi an meiner Seite. Lange Zeit..annähernd von Januar bis zum April dachte
ich nichtmehr an diese Reise. Ich schrieb an Kurzgeschichten, und reichte ein
Manuskript für ein Buch ein, während mein Mann mit jedem Tag nervöser wurde.
„Du musst dir einen Thermoanzug kaufen“, sagte er eines Tages. Thermoanzug?
Wozu das denn? Dachte ich. „Ich habe eine Thermohose“, antwortete ich. „Das reicht nicht, in Norwegen ist es auch im
Mai kalt, zumindest, wenn man mit dem Boot auf die See hinausfährt“, sagte mein
Mann. Ach ja, da war doch noch was, er
hatte Recht. Wir wollten verreisen, und ich hatte wieder mal vergessen was man
dazu alles brauchte. Mein Mann sah mich vorwurfsvoll an. Manchmal denkt er
vielleicht, ich habe Alterserscheinungen, Gedächnislücken, oder eine beginnende Demenz. Davon kann aber
noch nicht die Rede sein, das Schreiben ist es, das mich ablenkt. Ich setzte
mich also an den Computer und bestellte einen Thermoanzug bei Amazon. Derselbe
kam wenig später, ich probierte ihn an, und kam mir darin vor, wie ein
Teddybär. Ich fragte mich, warum ich nicht schon zuvor auf die Idee gekommen
war, mit diesem Kleidungsstück als Bär zum Fasching zu gehen. Aber es musste
sein. Zu Ostern fuhren wir zu meiner Tochter nach München. Kurz zuvor hatte
mich der Verlag benachrichtigt, dass er mein Manuskript veröffentlichen wolle.
Da hieß es also, den Laptop mit auf die Reise nach München zu nehmen, damit man
eventuelle Korrekturen am Manuskript auch von dort aus machen konnte. Meine
Enkelin, sie ist im Herbst in die Schule gekommen, wollte mit mir spielen. Ich
musste ihr erklären, dass ich zuerst „mal schreiben muss.“ Sie hat es
verstanden, und es ging besser als ich dachte.
Danach haben wir uns zusammen ausgetobt.
Mitte Mai war es dann soweit. Das Buch war veröffentlicht, und ich konnte
beruhigt die Urlaubsvorbereitungen treffen. Natürlich überlegte ich mir, ob ich
den Laptop auch mit nach Norwegen nehmen sollte, aber das erschien mir dann
doch zu aufwändig. Schließlich sollte ich
dort das Angeln lernen. Es ist schwer vorstellbar, mit einem Laptop in
einem zwei Mann Boot zu sitzen, und nebenher das Angeln zu lernen. Vielleicht
gäbe es ja auch einen Angelkurs im Internet, aber man sollte es nicht
übertreiben. Was soll ich euch sagen? Ich habe das Angeln trotzdem nicht
gelernt. Nur einen ganz kleinen Fisch habe ich aus dem Wasser gezogen. Ich
musste ich wieder hineinwerfen, denn er war zu klein. Das Boot war ebenfalls zu
klein, mein Rücken schmerzte, aber die Bootfahrten waren schön. Wenn die großen Wellen kamen, hielt ich mich zwar
krampfhaft am Boot fest, aber es machte trotzdem Spaß. Mein Mann wurde Fischkönig. Er hat einen
Riesendorsch aus dem Wasser gezogen. Dieser Erfolg war teuer. Er musste eine
Runde für alle Angler bezahlen das ergab dreißig Schnäpse, und dreißig Biere.
Die Angler waren in Hütten mit zwei Schlafzimmern und einem Gemeinschafsraum untergebracht. Wir wohnten mit einem Ehepaar aus Sachsen in einer Hütte. Die Sächsin konnte angeln. Außerdem konnten sie und ihr Mann hamstern. Ihr könnt euch vielleicht nicht vorstellen, wie viele überschüssige Lebensmittel ein Mensch noch dem Frühstück und dem Abendessen in eine Tasche stecken kann, wenn er denn schlau genug ist, um kein Restchen zu übersehen. Sie haben es geschafft. Die Kühltruhe in der Hütte war proppenvoll als der Urlaub zu Ende war. Dieses Jahr wollen sie wieder in den Romsdalfjord gehen. Sie tun das jedes Jahr, sagten sie. Ich nehme an, dass sie zu Hause einige riesige Kühltruhen haben, die immer nach dem Urlaub mit den Vorräten für ein ganzes Jahr gefüllt werden. Schließlich sind zu Hause ihre Eltern, und einige Freunde, die nur darauf warten, dass sie die Fischvorräte in ihren Kühltruhen auffüllen können.
Die Angler waren in Hütten mit zwei Schlafzimmern und einem Gemeinschafsraum untergebracht. Wir wohnten mit einem Ehepaar aus Sachsen in einer Hütte. Die Sächsin konnte angeln. Außerdem konnten sie und ihr Mann hamstern. Ihr könnt euch vielleicht nicht vorstellen, wie viele überschüssige Lebensmittel ein Mensch noch dem Frühstück und dem Abendessen in eine Tasche stecken kann, wenn er denn schlau genug ist, um kein Restchen zu übersehen. Sie haben es geschafft. Die Kühltruhe in der Hütte war proppenvoll als der Urlaub zu Ende war. Dieses Jahr wollen sie wieder in den Romsdalfjord gehen. Sie tun das jedes Jahr, sagten sie. Ich nehme an, dass sie zu Hause einige riesige Kühltruhen haben, die immer nach dem Urlaub mit den Vorräten für ein ganzes Jahr gefüllt werden. Schließlich sind zu Hause ihre Eltern, und einige Freunde, die nur darauf warten, dass sie die Fischvorräte in ihren Kühltruhen auffüllen können.
Natürlich habe ich auch den Anblick der Landschaft
genossen, die in Norwegen berauschend schön ist. Und die Hin und Rückfahrt von
und nach Oslo mit der Fähre war das Highlight unserer Reise.
Als wir wieder zu Hause waren, machte ich mich daran,
Werbung für mein neues Buch zu machen.
Und der Fischkönig ergatterte sich einen neuen, bequemeren Nebenerwerb
zu seiner Rente. Zuvor war er mit dem
LKW im Auftrag einer Spedition durch ganz Deutschland gefahren, nun bringt er Autos zu einer Zulassungsstelle in
unserer Nähe. Alles war geruhsam, der Sommer kam, mit ihm ein paar Ausflüge in
den Schwarzwald und einige Aufenthalte im Freibad. Eines Tages klingelte das
Telefon. Meine Schwester rief an. Ihr müsst wissen, meine Schwester wohnt nur
zweihundert Meter von uns entfernt. Es ist ihr aber nur selten möglich,
persönlich bei uns zu erscheinen. Wir wissen, ihr Mann sieht es nicht gerne,
wenn sie das alleine macht. Entweder sie kommen beide zusammen oder gar nicht.
Sie ist meine Halbschwester, hat also einen anderen Vater als ich. Wir hatten
lange Jahre keinen Kontakt zueinander. Sie und ihre Familie wollten das nicht,
sie haben mich, meine Mutter und meinen Bruder ignoriert. Als ich mit meinem
Mann ins Haus meiner verstorbenen Mutter gezogen bin, verbesserte sich das
etwas, wir redeten über viele Missverständnisse in unserer Familie, und
versuchten, das zu klären. Das war vor
zehn Jahren.
„Ich wollte dich fragen, ob dein neues Buch von meinem
Vater handelt“, sagte sie. In mir brodelte es, wie bei einem Schnellkochtopf
auf einer zu heißen Herdplatte. Wir hatten das alles schon vor vielen Jahren
besprochen, Tatsache ist und bleibt, sie ist meine Halbschwester. Ich kannte
ihren Vater nicht. Ich war zwölf Jahre alt, als sie geboren wurde, ihr Vater
ist bei einem Autounfall gestorben. Ich musste ihr dann wortreich erklären,
dass es bei Bookrix einen Wettbewerb in der Biografie Gruppe mit dem Thema:
„Mein Vater“ gegeben hatte, und dass ich..Ob sie es mir
geglaubt hat, weiß ich bis heute nicht.
Der Kontakt zwischen uns ist dadurch nicht besser geworden. Ich hülle
mich seitdem zu diesem Thema bei ihr in Schweigen. Aber plötzlich ist es ihr
möglich, sich öfters bei mir zu melden.
Im Herbst wurde meine
Enkelin eingeschult. Dazu muss ich euch
erklären, dass meine Tochter zum zweiten Mal verheiratet ist, genauso wie ihre
Mutter. Meine Enkelin ist das Kind aus der ersten Ehe meiner Tochter.
Selbstverständlich wohnt Enkelin bei ihrer Mutter und deren neuen Mann. Aber
ihren Vater, der auch eine neue Beziehung hat, besucht sie regelmäßig, was auf
den ersten Blick durchaus gut und
wünschenswert ist. Das nicht wünschenswerte erspare ich euch sonst wird daraus
ein Pamphlet über und für Alleinerziehende oder geschiedene Paare und die Rechtsprechung. Wie auch immer, es waren bei
der Einschulung anwesend: Mein Exgatte, also der „echte“ Opa meiner Enkelin,
der leibliche Vater meiner Enkelin mit seiner neuen Frau und seinen Eltern, ich
und mein Mann, und natürlich auch der zweite Mann meiner Tochter. Mein Sohn war
nicht dabei, er lebt mit seiner Freundin, deren Eltern ebenfalls geschieden
sind, in Stuttgart. Was ich vergessen habe zu erwähnen: Mein jetziger Mann ist
auch geschieden, er hat zwei Söhne, mit denen er aber keinen Kontakt hat.
Obwohl, es wäre egal wenn er Kontakt hätte, zwei Personen mehr oder weniger in
diesem „Verwandtschaftsknäuel“ würden nicht auffallen. Die Einschulung ging planmäßig vor sich, das Kind bekam ungefähr sechs Schultüten, mit verschiedenen Inhalten, darunter viele Buntstifte, und es war zufrieden. Ganz zufrieden war vermutlich nur mein Exgatte nicht, war er doch alleine gekommen, weil seine Frau die Wirtschaft die sie gemeinsam haben, in Betrieb halten musste, und nicht mitkommen konnte. Deshalb laberte er, als wir beim Mittagessen waren, mit mir. Ausgerechnet mit mir, die ich doch so wenig kommunikativ war, und mit der man nicht reden konnte, wie er immer sagte…früher..aber früher ist lange her. Vielleicht hatte sogar er gemerkt, dass ich mich verändert hatte in all den Jahren. Wie auch immer, mein Mann und ich fuhren schwitzend nach Hause nach dieser Einschulung, was man aber eher den hohen Temperaturen zuschreiben konnte, als den intelligenten Kommentaren meines Exmannes. Das nächste Mal werde ich ihn sehen, wenn unsere Tochter ihren vierzigsten Geburtstag feiert, und unser Sohn seine Freundin heiratet. Das wird dieses Jahr geschehen. Aber wir sind ja noch nicht ganz am Ende des vorigen Jahres angekommen. Natürlich haben wir noch etwas unternommen. Am 21. 12 hatte Enkelin Geburtstag, und wir sind wieder nach München gefahren. Diesmal war das Verwandtschaftsknäuel kleiner. An Weihnachten fuhren wir zu meinem Sohn und seiner Freundin. Sylvester haben wir alle zusammen, die ganze Familie, natürlich ohne meinen Exmann und seine Frau und auch ohne den ersten Mann meiner Tochter, seinen Eltern und seine neue Frau sowie ohne die Eltern meiner künftigen Schwiegertochter, und ohne die Söhne meines zweiten Mannes, mit denen er ja keinen Kontakt hat, und ohne meine Halbschwester und ihrem Mann und ihrem Sohn im Rhön-Park-Hotel verbracht. Entschuldigt den langen Satz. Wenn ich noch eine Person vergessen habe zu erwähnen, gebt mir bitte Bescheid. Ihr fragt euch vielleicht was sich bei uns in der Familie verändert oder entwickelt hat, oder was mich in diesem Jahr besonders beeindruckt hat? Es war das gesamte Jahr. Es waren die Menschen um mich herum, mit ihren verschiedenen Charakteren. Es waren die Zeiten des Miteinanders, die Zeichen des gegenseitigen Verstehens, sowie die Zeichen des anscheinend bleibenden Nichtverstehens, die man nicht ausmerzen kann, und bei denen alle Geduld der Welt nichts bewirkt.
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Über Kommentare würde ich mich freuen....LG: Heidrun Böhm