Meine Geschichte in diesem Buch: Das Ofengespenst
Liebe Frau Böhm, Herzlichen Glückwunsch, wir können Ihnen heute mitteilen, dass Ihr
Anthologiebeitrag für das Buchprojekt "Wo die wilden Geister wohnen
Band 2"angenommen wurde. Das Buch hat 200 Seiten und beinhaltet viele
wundervoll schaurig-schöne Geschichten, die nicht nur Kindern und
Jugendlichen gefallen dürften.
Klappentext:
Der Mühlbach rauschte. Ansonsten
herrschte Totenstille. Die nächtliche Dunkelheit war bis in die
kleinsten Ecken gekrochen und verschmolz die Konturen der alten
Wassermühle zu einer plumpen, dunklen Masse, die an ein lauerndes Tier
erinnerte. Unruhig wälzte sich Hannes in seinem Bett herum. Die
verschnörkelten Zeiger der alten Wanduhr krochen unaufhaltsam auf
Mitternacht zu. Trotzdem konnte Hannes nicht einschlafen. Sein kleines
Dachzimmer lag in Dunkelheit gehüllt, und nur der Mond warf einen
Streifen silbrigen Lichts auf die knarrenden Holzdielen ... (Claudia Aristov) Papierfresserchen Verlag-Wo-die-wilden-Geister-wohnen
Heidrun Böhm
Das Ofengespenst
Es war in einer kalten Winternacht. Die Bäume und Sträucher erstarrten zu Eis, und der See fror zu. Ein großer Vollmond stand am Himmel, er beleuchtete schwach die Turmuhr der Kirche. Die Zeiger rückten auf Mitternacht. Zwölf dumpfe Schläge hallten durch die Nacht. Überall herrschte Stille…doch da auf der Turmspitze stand eine kleine Gestalt. Sie sah aus wie eine Schneeflocke, aber stellt euch vor, sie flog nach oben und gab merkwürdige Geräusche von sich...“Buh, brr, bibber, stöhnte sie. Die Gestalt flog schnell, und wenn ein Mensch sie gesehen hätte, wäre er bestimmt erschrocken. Aber niemand war unterwegs. Die Leute schliefen, oder saßen in ihrer warmen Stube.
Das Ofengespenst
Es war in einer kalten Winternacht. Die Bäume und Sträucher erstarrten zu Eis, und der See fror zu. Ein großer Vollmond stand am Himmel, er beleuchtete schwach die Turmuhr der Kirche. Die Zeiger rückten auf Mitternacht. Zwölf dumpfe Schläge hallten durch die Nacht. Überall herrschte Stille…doch da auf der Turmspitze stand eine kleine Gestalt. Sie sah aus wie eine Schneeflocke, aber stellt euch vor, sie flog nach oben und gab merkwürdige Geräusche von sich...“Buh, brr, bibber, stöhnte sie. Die Gestalt flog schnell, und wenn ein Mensch sie gesehen hätte, wäre er bestimmt erschrocken. Aber niemand war unterwegs. Die Leute schliefen, oder saßen in ihrer warmen Stube.
Das kleine Ding aber, bibberte erbärmlich vor Kälte. Es war
Augustin, ein winziges Gespenst, das aus dem Glockenturm der Kirche geflüchtet
war. Dort war es ihm zu kalt geworden, und nun suchte Augustin einen warmen
Ort, um zu überwintern. „Iiregdwooo muss
es doch etwas Wärmeres geben, als ddiesen alten Turm“, stotterte er. Sein kleines weißes Gesicht war blau
angelaufen und seine Flügelchen erstarrten zu Eis. Er war noch nicht lange
unterwegs, als er einen qualmenden Schornstein sah. Die Menschen haben es warm,
dachte er. Sie haben in ihren Wohnungen eiserne Dinger, die sie „Ofen“ nennen.
Vielleicht könnte ich durch einen Kamin in ein Haus kommen, um mich über den
Winter in einem Ofen zu verstecken. Lautes Krächzen erschreckte Augustin.
Hinter ihm flog ein großer schwarzer Rabe. Der Rabe sah Augustin nicht, und
stieß mit ihm zusammen. „Kannst du nicht aufpassen, du schwarzes Untier!“
schrie Augustin empört. Aber er hatte schon das Gleichgewicht verloren, und
stürzte unaufhaltsam auf den Schornstein zu. Ich hoffe, der Schornstein ist
nicht zu heiß, sonst brenne ich das Haus an, dachte Augustin. Gespenster haben
ein wenig Schwefel am Körper, da sie ab und zu leuchten müssen. Aber Augustin
rutschte schnell und leicht durch den Schornstein. Es knallte laut, und er lag
im Ofen einer verlassenen Wohnung.
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Über Kommentare würde ich mich freuen....LG: Heidrun Böhm